Die Drachenhöhlen sind über 5000 Jahre alt und Teil des historischen Erbes Spaniens. Sie haben gigantische Ausmaße und beherbergen unter anderem den größten unterirdischen See Europas. Über die Jahrtausende schuf die Natur einen einmaligen Komplex mit den absurdesten Formen.
Die Höhlen bestehen aus einer Reihe unterschiedlicher Abschnitte, die durch kleine Gänge miteinander verbunden sind und fast zweieinhalb Kilometer lang sind. In 25 Metern Tiefe werden Sie von den aufeinanderfolgenden Höhlenabschnitten empfangen und passieren einige ausgefallene Formationen, sowie kleinere Seen. Schließlich gelangen Sie zum so genannten „Martel“, einem 117 Meter langen und 30 Meter breiten See mit glasklarem Wasser. Auf dem größten unterirdischen See der Welt können Sie sogar mit dem Boot fahren! Aber dazu später mehr.
Wie sie bereits wissen, befindet sich dieses unterirdische Naturwunder auf Mallorca, der Hauptinsel der Balearen. Genauer gesagt auf seiner Ostseite, in Porto Cristo. Obwohl sich Porto Cristo von Palma aus gesehen am anderen Ende der Insel befindet, trennen die beiden Städte nur knapp 65 Kilometer. Darüber hinaus ist Porto Cristo als einer der wichtigsten Fischereihäfen Mallorcas sehr gut erreichbar.
Eintrittspreise für die Drachenhöhlen
Sobald Sie in Porto Cristo angelangt sind, sind die Cuevas de Drach bestens ausgeschildert, sodass es ein Leichtes ist, dorthin zu gelangen. Der Eintrittspreis für die Drachenhöhle beträgt für Erwachsene ab 13 Jahren 15 Euro, 8 Euro für Kinder zwischen 3 und 13 Jahren. Babys, die jünger als 3 Jahre alt sind, zahlen keinen Eintritt. Für den Besuch der Höhlen sollten Sie in etwa eine Stunde einplanen.
Im Preis enthalten sind der 1.200 Meter lange Rundgang durch den Komplex mit seinen einmaligen Stalagmiten und Stalaktiten, ein zehnminütiges Musikkonzert, sowie eine Fahrt auf dem See. Die Temperatur im Inneren beträgt konstante 21 Grad mit merklich hoher Luftfeuchtigkeit.
Öffnungszeiten der Drachenhöhlen
Bis auf den 25. Dezember und dem 1. Januar, können Sie das mallorquinische Denkmal ganzjährig besichtigen. Beachten Sie, dass für die Wintermonate andere Öffnungszeiten gelten!
- 14. März bis 31. Oktober:
Zwischen der ersten Führung um 10:00 morgens und der letzten um 17:00 abends, erden die Besucher um 11:00,12:00,14:00,15:00 und 16:00 durch die Höhlen geführt. - 1. November bis 13. März:
Führungen werden während der Winterzeit um 10:45, 12:00, 14:00 und 15:30 angeboten.
Ticket können Sie direkt am Eingang erwerben, allerdings empfehlen wir Ihnen, besonders für die Sommermonate, sich Ihr Ticket im Vorfeld online zu reservieren.
Eine Reise durch die Erdgeschichte
Bevor Sie Ihre Entdeckungstour durch die Höhlen beginnen, sollten wir Sie darauf hinweisen, dass die Verwendung von Blitzen im Inneren nicht gestattet ist. Dadurch kommt die spektakuläre, vom Ingenieur Carlos Buigas entworfene, Beleuchtung zur Geltung und erschafft eine einzigartige Atmosphäre.
Ob mit oder ohne Kamera, nachdem Sie die Höhlen betreten haben, lässt die erste Sehenswürdigkeit nicht lange auf sich warten. Eine Felsformation, genannt „die Flagge“, begrüßt Sie aus einem Meer aus Stalagmiten und Stalaktiten. Kennen Sie bereits den Unterschied? Stalagmiten wachsen vom Boden in die Höhe. Stalaktiten hingegen, suchen sich Ihren Weg von der Decke nach unten.
Im Durchschnitt wachsen Sie nur einen Zentimeter. Alle 100 Jahre! In der Drachenhöhle wird eine sehr markante Formation hervorgehoben, die unter dem Namen Monte Nevado bekannt ist. Die Silhouette erinnert an einen großen, weißen Berg und kollidiert praktisch mit den oberen Stalaktiten.
Erinnern wir uns daran, dass die Höhlen mit Ihren Reichtümern auf die Aktivität von Wasser zurückzuführen sind. Der bis heute andauernde Prozess, bildet eine nun konstante Luftfeuchtigkeit von 80% und sorgte für zahlreiche Wasseransammlungen. Eine von ihnen trägt den Namen „Bäder von Diana“ und besticht mit Ihrem türkisfarbenen Wasser. Der vorher erwähnte Martelsee wird Sie nicht nur wegen seiner Größe beeindrucken, hier wartet noch eine kleine Überraschung auf Sie!
Spektakel am Martelsee
Am See angekommen, werden Sie dazu aufgefordert, sich auf Bänke am Ufer zu setzen. Genießen Sie die berühmte Darstellung des Orchesters auf dem See in völliger Dunkelheit! Die Musiker erscheinen langsam mit erleuchteten Booten auf dem See, während Sie Stücke von Künstlern wie Chopin, Offenbach, Caballero oder Pachelbel vortragen.
Denken Sie daran, dass es während der Vorstellung verboten ist zu fotografieren und zu filmen. Die Darstellung auf dem See fand zum ersten Mal im Jahre 1935 statt und wurde seitdem nicht verändert. Durch die beispiellose Akustik in den Höhlen, klingt das Zusammenspiel von Geigen, Celli und Klavier wie ein Zaubern im Raum.
Nach dem Konzert dürfen Sie entscheiden, ob Sie mit einem der Boote auf dem Martelsee fahren oder gemütlich am Ufer entlang spazieren möchten. Am Ende des Sees angekommen, müssen Sie die Ruhe und den Frieden der Höhlen leider hinter sich lassen – der Abschied naht.
Cuevas dels Hams, die kleinen Schwestern
Wenn Sie nach Ihrem Besuch Lust auf mehr bekommen haben, werfen Sie einen Blick auf die Cuevas dels Hams, die sich nur ein paar Kilometer entfernt, ebenfalls in Porto Cristo, befinden. Die Cuevas dels Hams waren die ersten Höhlen, die der spanischen Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurden. Obwohl sie erst im Jahre 1905 entdeckt wurden, strömten bereits fünf Jahre später die ersten Touristen durch die Gänge.
Die Höhlen zeichnen sich durch ihre eigentümlich hakenförmigen Formationen aus, was durch das katalanische Wort „hams“, zu Deutsch „Haken“, unterstrichen wird. Die Cuevas dels Hams bestehen aus drei unterschiedlichen Höhlen: die Runde Höhle, die Blaue Höhle und die Klassische Höhle. Eine Besichtigung führt Sie durch alle Abschnitte, vorbei an kleineren Höhlenseen. Auch hier kommen Sie in den Genuss einer kurzen musikalischen Darbietung.
Cuevas dels Hams – las maravillas de las estalagmitas y estalactitas. #Mallorca #explore pic.twitter.com/RJgNHo7dmG
— Patrick Vollert (@pvollert) 30 de julio de 2016
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